21. International Space Olympics - Reisebericht



21. International Space Olympics - Reisebericht
          Unser "Space-Olympics-Team" 2013

Hier erscheint voraussichtlich jeden Abend ein Tagesbericht.
Ausnahmen bestätigen die Regel.
Das Erscheinen des Berichts ist abhängig vom Tagesprogramm. Manchmal dauert es vielleicht etwas länger.

Es gibt auch eine Fotoseite.                                →    Bitte   hier   klicken!

16.10.2013
Mi

Hallo Deutschland - hier meldet sich das "Space Olympic - Team" aus Russland. Nach entspanntem Flug sind wir gut in Moskau-Domodedovo angekommen. Irina, die uns schon im letzten Jahr durch die 10 Tage hindurch begleitet hat, hat uns auch heute wieder am Flughafen abgeholt.
Die erste "große Enttäuschung": Wir hatten beim Bus-Transfer in unser Hotel kaum Staus und waren bereits gegen 17:00 Uhr (Ortszeit) auf unseren Zimmern.
Die erste große Freude: Unsere Zimmer liegen unmittelbar beim Wi-fi-Server, d.h. der Zugang zur großen weiten Internetwelt ist sogar vom Bett aus möglich.
Die erste Portion Tee / Kaffee aus russischen Tassen mit etwas Gebäck tat gut.
Es gab auch schon die ersten herzlichen Begrüßungen: Bekannte Gesichter aus den Vorjahren wurden gesichtet.
Gegen 20:00 Uhr war dann das Abendessen angesetzt. Es steht zu befürchten, dass wir mit Übergewicht zurück nach Deutschland fahren. Salatbuffet, verschiedene Vorspeisen, drei verschiedene Suppen, Fisch, Hühnchen, Fridadellen (heißen in Russland "Kotelett"), Gemüseauflauf, Kascha (gekochter Buchweizen), Kartoffelbrei, dann als Dessert Hefeteilchen, Nusshörnchen, Nuss-Sahne-Bisquit, verschiedene Obstsorten  --  niemand musste verhungern.
Nach dem abendlichen Staff-Meeting sind wir wieder etwas schlauer:
Sieben Nationen sind in diesem Jahr vertreten (USA, Großbritannien, Spanien, Griechenland, Israel, Deutschland, Russland), insgesamt ca. 200 Jugendliche plus Begleiter.
Morgen werden wir nach Moskau zur Stadtbesichtigung fahren.
Und jetzt geht es ins Bett - morgen ist um 7:30 Uhr Frühstück.

 

17.10.2013
Do

Heute sind wir am Morgen gleich dreimal reich beschenkt worden:
1. Mit herrlichem Wetter (den ganzen Tag)
2. Mit einem Super-Frühstücks-Buffet
3. Mit einem gepflegten Moskauer Verkehrsstau.
Heute stand ein intensives Kennenlernen von Moskau auf dem Plan. Für 75 km bis zum Zentrum von Moskau benötigten wir fast 2 1/2 Stunden.
Die Stadtführerin ging mit uns auf den Roten Platz, wo wir uns ausführlich umsehen konnten. Nach dem kollektiven Toilettengang sind wir zur größten Kirche Moskaus gefahren, die „Christi-Erlöser-Kirche“ (und haben sie als einzige Gruppe auch besichtigt!). Die nächsten Stationen waren das „Neu-Jungfrauen-Kloster“ und die „Spatzenberge“, von wo aus man einen herrlichen Blick über Moskau hat.
Nach soviel Kultur gab es dann (um 15:30 Uhr) für uns alle ein Mittagessen im armenischen Restaurant „Ararat“.
Frisch gestärkt konnte uns die Rückfahrt zum Hotel nicht schrecken, zumal es schon viel Gesprächsstoff mit den Teilnehmern aus Amerika und Israel zu teilen gab.
Nach einem weiteren opulenten Abendessen im Hotel haben wir uns mit allen Teilnehmern im großen Saal getroffen. Alle Nationen wurden begrüßt, die wichtigen Mitglieder des russischen Orga-Teams vorgestellt und – oh Schreck – die Delegationsleiter mussten unvorbereitet eine kleine Rede halten. (Ich habe es überlebt.)
Der Rest des Abends war angefüllt mit organisatorischen Vorbereitungen und einer höchst lustigen Probe für die morgige offizielle Eröffnungsfeier sowie angeregten und intensiven Gesprächen mit den anderen Teilnehmern. Wie gut, dass unsere Schüler so gut Englisch sprechen. Die Kontakte sind schon jetzt sehr intensiv.
Das Highlight des Abends war aber der „Feueralarm“, der geprobt wurde. Um 22:30 Uhr beginnen die Haussirenen mit einem ohrenbetäubenden Lärm. Alle Personen müssen schnellstens die Häuser verlassen und sich auf der Wiese versammeln. Und dann kommt schon mit Tatü-tata die Feuerwehr und zeigt eine kleine Demonstration ihres Könnens. Der Schlauch wird ausgerollt, ein Wasserstrahl zeigt sich, das „Feuer“ ist schnellstens gelöscht und alle applaudieren.

Insgesamt ein intensiver Tag, alle sind rechtschaffend müde.
Morgen werden wir in einem Workshop einen echten Astronauten treffen, und am Nachmittag fahren wir nach Korolev zur Eröffnungsfeier der 21. Space Olympics.
 

18.10.2013
Fr 

Heute hatten wir einen anstrengenden, aber total interessanten Tag.
Nach dem Frühstück trafen sich alle ISO-Teilnehmer im Konferenzsaal und bekamen zunächst eine Präsentation zum Thema: Vom Sputnik zum Mars - ein kurzer Spaziergang durch die Geschichte der Raumfahrt.
Dann kam Sergeij Volkov zu uns, ein aktiver Kosmonaut, der im nächsten Jahr seinen nächsten Einsatz zur Weltraumstation ISS fliegen wird. Er hat uns von seinen Erfahrungen erzählt und einige tolle Kurzfilme über die Raumfahrt und das Leben an Bord der ISS gezeigt. Geduldig wurden alle Fragen beantwortet, geduldig alle Foto- und Autogrammwünsche erfüllt.
Nach dem gewohnt reichhaltigen Mittagessen war die Abfahrt in die Stadthalle nach Korolov zur offizielle Eröffnungsfeier.
Es begann sehr würdig mit dem Einzug der Nationalfahnen. Dann folgten die Nationalhymnen der Teilnehmerländer. (Wir sind eben auf einer Olympiade, jede Mannschaft vertritt ihr Land.)
Unvermeidlich sind die offiziellen Reden vieler wichtiger Menschen.
Die Organisatoren hatten sich in Folge ein reichhaltiges und sehr abwechslungsreiches Programm einfallen lassen, in das alle teilnehmenden Nationen eingebunden wurden. Julia durfte ein paar Zeilen aus Goethes Faust rezitieren, die Jungen gaben unter Anleitung von Schülerinnen der "Theaterschule" einen Bauerntanz zum Besten und Frederike konnte das "olympische Feuer" in Emfang nehmen und sehr würdevoll herumtragen.
Es war ein Riesenspaß. (Leider ist es schon sehr spät, ich schaffe es auch heute noch nicht, Fotos ins Netz zu stellen. Werde ich "as soon as possible" nachholen.)
Nach dem fast zweistündigen Programm haben wir uns geteilt: Die Jugendlichen trafen sich zur internationale Disco, die Delegationsleiter, Organisatoren und alle wichtigen Menschen waren zu einem Empfang der Stadt Korolov eingeladen. Bei Kaviarhäppchen und Mineralwasser gab es wieder viele Reden, aber auch interessante Gespräche.
Nach einstündiger Fahrt zurück zum Hotel hatten wir dann um 21:30 Uhr Abendessen, gefolgt vom allabendlichen Team-Meeting der Delegationsleiter mit den Organisatoren (hier besprechen wir, wie der nächste Tag verläuft) und unserem Briefing mit unseren Schülern (hier besprechen wir, wie der nächste Tag verläuft).
Um 23:20 Uhr baten unsere Schüler dann inständig darum, doch endlich schlafen gehen zu dürfen. (Na gut!!)
Morgen ist um 7:30 Uhr Frühstück und um 8:00 Uhr Abfahrt nach Moskau (Kreml-Besichtigung).
Eine gute Nacht nach Deutschland - wir müssen jetzt dringend schlafen.
19.10.2013
Sa

Nach erfolgreichem Frühstück haben wir uns heute wieder auf den Weg nach Moskau gemacht, wo uns der Kreml erwartet. Da Samstag ist, kommen wir fast ohne Stau ans Ziel.
Die Mauer mit den mächtigen Türmen ist schon beeindrucken. Wir sind dem russischen Machtzentrum ganz nahe. Auch der Kathedralen-Platz mit sieben Kirchen und ihren mächtigen Türmen bietet einen einmaligen Blick trotz des etwas unbeständigen Wetters.
Gegen 12:00 Uhr beginnt dann eine 30-minütige Militärparade mit Musik, einer Fußtruppe und 12 Reitern - weniger eine martialische Veranstaltung, sondern eher eine Show von äußerster Präsision und Geschicklichkeit.
Leider bleibt uns heute keine Zeit, um länger in Moskau zu bleiben, denn auf uns wartet Arbeit.
Der Nachmittag ist dazu gedacht, letzte Hand an die Präsentationen zu legen, um sie dann gegen 17:00 Uhr beim Organisations-Komitee abzugeben. Schock: Nur 7 Minuten sind erlaubt. Also kürzen oder schneller sprechen. Auch einige technische Probleme sind zu lösen. Aber irgendwie schaffen wir für alles eine Lösung.
Am Abend haben wir dann intensiv und bis nach Mitternacht mit jedem einzelnen Teilnehmer noch einmal die Präsentation geübt, letzte Fehlerchen beseitigt und Präsentiertipps ausgetauscht. Das Englisch wird langsam besser.
Nun sind alle gut vorbereitet, und wir werden sehen, was uns der morgige Tag bringt. Alle sind tierisch aufgeregt, aber alle geben auch ihr Bestes. Es ist eine großartige Sache, mit so vielen Top-Schülern aus vielen verschiedenen Nationen zusammen zu sein. Das ist schon ein großer Gewinn für sich. - Am Abend noch einmal eine kurze Zusammenkunft. Nerven beruhigen, Mut zusprechen, irgendwie wird es gut werden.
Niemand muss beweisen, dass sie / er gut ist - schon, dass wir hier dabei sind, ist eine Auszeichnung.
Jetzt ist es dringend Zeit, schlafen zu gehen.
Bis morgen!!!

20.10.2013
So

Der große Tag ist da. Schon um 6:00 Uhr poltert es in den Zimmern. Es gibt ja so viel zu tun: Duschen, anziehen, Lockenstab ausleihen, Krawatte binden (lassen!). Sitzt mein Kragen richtig? Hilfe, die Schuhe drücken; Computer einpacken (wo ist mein USB-Stick?)
Frühstück um 7:30 Uhr, kaum jemand hat Sinn, auf das schöne Wetter zu achten. Unter Sonnenschein fahren wir eine Stunde später nach Korolev in ein Schulgebäude. In sieben Fachräumen wartet jeweils eine Jury auf die Kandidaten. Alle Schülerinnen und Schüler, die ein Projekt vorbereitet haben, tragen in den nächsten vier Stunden ihre Arbeitsergebnisse vor. Bei einigen zittert die Stimme mit den Händen um die Wette - aber kneifen gilt nicht, jetzt geht es um die Wurst. Ich bin eingeladen worden, in einer Arbeitsgruppe mit in der Jury zu sitzen, daher kann ich zunächst nur zwei unserer Schüler erleben. Da meine Fachgruppe aber zeitig fertig geworden ist, habe ich dann noch die Chance, einige andere Schüler zu hören. Frau Gebhardt "springt" durch die anderen Gruppen, um möglichst viele mitzubekommen. Alle können sich bei ihrem Vortrag noch mal steigern. Wir können wirklich zufrieden sein. Aber auch das stimmt: Es ist eine ganz harte Konkurrenz. Auch die anderen Nationen habe ihre "Hausaufgaben" gemacht und haben weitgehend gute bis sehr gute Vorträge. Es wird ein knappes Ergebnis werden.
Schon am Abend werden die "Urteile" bekanntgegeben. Wir hoffen natürlich darauf, dass wieder eine(r) von uns in die 2. Runde kommt, die morgen Früh stattfindet.
Nun bleibt nur noch "abwarten und Tee trinken".
In der Zwischenzeit gibt es draußen wieder das beliebte Massen-Badminton: 200 Teilnehmer werden in 100 Paare aufgeteilt und spielen.
Das Abendessen ist vorbei, die Spannung steigt. Um 21.00 Uhr haben wir "Staff-Meeting" und bekommen die Ergebnisse.

Es ist geschafft:

Wir sind wieder mit einem Vertreter in der Schlussrunde!!

Atina hat den 3. Platz in der Fachgruppe Geschichte und Wirtschaft gemacht und ist mit ihrem Thema "Wonderland on Mars" als beste Teilnehmerin aus Deutschland in die letzte Runde gekommen.

Herzliche Gratulation zu diesem hervorragenden Ergebnis!

Nicht vergessen wollen wir die weiteren Plätze:

2. Platz in der "Nationenwertung":
Simon mit dem Thema: Humans in Vacuum

3. Platz in der "Nationenwertung":
Michaela mit dem Thema: Plants on the moon

Auch die anderen sieben Teilnehmer haben sich gegen eine sehr starke Konkurrenz gut geschlagen. Wir können also mit dem Ausgang dieses Wettbewerbs sehr zufrieden sein.

21.10.2013
Mo

Jetzt funktioniert auch die Fotoseite (s.o.).
----------------------------------------------------------------------------------------

Heute dürfen wir etwas später frühstücken, denn wir müssen nicht mit dem Bus fahren. Die 2. Runde der Präsentationen steht an. Das heißt, vier Stunden hochkonzenriert englisch-sprachigen Fachvorträgen lauschen. Was immer man sich dabei gedacht hat: Ich sitze nun auch in der Großen Jury: Zehn Experten aus russischen Universitäten und  Raketenfirmen und fünf Vertreter aus dem Kreis der Delegationsleiter.

Wir erleben die besten Präsentationen, oft hochkomplexe Themen.
Kostprobe gefällig?
"The application of flapping wing aerodynamics to foreign atmosphere" - will sagen: Was kann ich von Fledermäusen lernen, wenn ich bewegliche Flügel konstruieren will?
Oder: "Infusing Rupia Maritima with gold-nanoparticles in order to increase the percentage of O2-Saturation in surrounding waters" - will sagen: Wie kann ich mit kleinsten Goldteilchen eine Wasserpflanze (die Strand-Salde) dazu bringen, den Sauerstoffgehalt des umgebenden Wassers zu erhöhen?
Es gab aber auch leichter verständliche Themen.
Ein englischer Schüler hat mit Pottasche, Puderzucker und einigen anderen Bestandteilen einen neuen Raketentreibstoff entwickelt.
Zwei Israelis haben mit einfachsten Mitteln ein funktionierendes Radioteleskop gebaut.
Drei Spanier haben sich um Astronautennahrung gekümmert.
Und zwischen all denen hat sich Atina mit ihrem neuen Ansatz für eine Marsbesiedlung bewegt. Ihre Gedanken zum "Wonderland on Mars" und das selbstgebaute Modell haben großen Anklang gefunden. Selbst einige Jury-Mitglieder habe Fotos vom Modell gemacht. - Nun müssen wir bis Freitag warten, ob es für einen Preis gereicht hat.
Am Nachmittag hatten alle Teilnehmer frei und konnten sich endlich ausgiebig mit ihren neuen Freunden treffen.Atina mit ihrem "Wonderland on Mars"
Nach dem Abendessen stand die Friendship-Party auf dem Plan. In einer Art Talentshow gab es Beiträge von einzelnen Schülern sowie den nationalen Gruppen. - Wir haben in einer gemischten deutsch-russischen Gruppe den Saal mit unserem "Laurentia"-Lied in Bewegung gebracht. Einige von uns haben dann auch noch in russischer Verkleidung mit russischen Schülern einen Tanz zum Besten gegeben.
Nach zwei Stunden Programm war es dann langsam Zeit für's Bett.


Morgen steht die Mathematik-Prüfung an.

22.10.2013
Di

Was hören wir da aus Deutschland? 23 Grad? Minus oder plus??
Gestern Abend haben wir schon zugefrorene Pfützen gesehen, und heute Morgen sind alle Wiesen mit Rauhreif überzogen. Die Luft ist kalt, aber sehr angenehm.
Trotz der kühlen Temperaturen schwitzen unsere Schülerinnen und Schüler jetzt. Heute ist nämlich Mathematikprüfung. Die Prüfungskommission hat entschieden, dass wir Wörterbücher benutzen dürfen, aber keine Taschenrechner. Trotzdem bleibt die Sprachbarriere. Mal sehen, wie es läuft.

Die Prüfung ist vorbei. Die Meinungen sind gemischt. Die Aufgaben waren vielleicht nicht das ganz große Problem, aber die Sprache.
Vielleicht erfahren wir heute Abend schon Genaueres über die Ergebnisse.

Wir werden wieder mit einem grandiosen Mittagessen belohnt. Dann entern wir wieder die Busse und fahren mit der üblichen Polizeieskorte nach Moskau. Ziel: Das Raumfahrt-Museum.
Hier können wir die Geschichte der Raumfahrt genau verfolgen. Vom ersten Sputnik (allerdings ein Nachbau) über Belka und Strelka (die ersten Hunde, die es auch zurück zur Erde geschafft haben) bis hin zu den modernen Raumstationen ist alles vertreten. Eine Nachbildung der MIR ist sogar begehbar und wir bekommen einen guten Eindruck, wie es in einer Raumstation aussieht. Besonders interessant: die Toilette (das kann ich hier nicht genauer erklären) und das "Schlafzimmer", wo an der Wand stehend in einem Schlafsack geschlafen wird.
Nach entspannter Rückfahrt zum Hotel gab es ein spätes Dinner (21:00 Uhr), das unentbehrliche Staff-Meeting und unser Gruppen-Briefing. (Sie sehen, ich habe inzwischen auf schon auf Englisch umgeschaltet.)
Ach so, wir haben auch die Ergebnisse der Mathematik-Prüfung erhalten. Wie erwartet spielen wir da in einer anderen Liga.

Morgen geht es um "Creativ Writing" - da könnten wir eher auf einen grünen Zweig kommen. Schaun wir mal.
Und das Mission Control Center erwartet uns.

23.10.2013
Mi

Heute war die Prüfung in "Creativ Writing". Es gab fünf interessante Themen, da konnte jeder etwas finden. Unsere Schüler waren auch sehr zufrieden und konnten viel schreiben.
Nach einem schnellen Mittagessen war die Abfahrt ins Mission Control Center Korolov. Der riesige Raum ist total beeindruckend. Auf riesigen Leinwänden konnten wir verfolgen, wie die ISS über die Kontinente zog. Interviews mit zwei Kosmonauten stimmten uns auf den Höhepunkt ein: die Liveschaltung zur ISS. Gute 20 Minuten hatten die Teilnehmer der ISO die Möglichkeit, direkt mit der Mannschaft zu sprechen. Von unserer Gruppe konnte Michaela eine Frage stellen. Kurz bevor Frederike eine Chance hatte, musste die Übertragung leider beendet werden.

Nächster Höhepunkt: Der Besuch bei Globus, einem großen Supermarkt. Hier war alles etwas größer, als wir das von Deutschland gewohnt sind. Erstaunlich: Neben einigen russischen Produkten waren alle deutschen Firmen vertreten - vom Waschpulver bis zu Schokolade und Bier. Allerdings auch mit den gleichen Preisen wie in Deutschland. Die meisten Schüler kamen mit vollen Tüten aus dem Supermarkt.

Abgerundet wurde unser Tag durch einen Besuch in der Kulturhalle in Korolov, wo wir ein abwechslungsreiches Bühnen-Programm mit Ballett, Gesang und Akrobatik erlebten. Erstaunlich ist, mit welcher Ernsthaftigkeit bereits Kinder aus dem Kindergarten und der Grundschule ihre kreativen Seiten ausbilden. Vieles hat fast den Anspruch des Professionellen.

Morgen ist wieder ein "Stresstag": Physikprüfung, ein offizielles Treffen mit dem "Deputy Gouverner of Moscow Region", Mrs. Antonova.
Danach ein Besuch in einer Korolover Schule.
Es gibt kaum Zeit zum Atemholen.

Gerade bekommen wir noch eine tolle Nachricht:

WiR HABEN GEWONNEN!!!

Die Literaturprüfung war ein großer Erfolg. In der Gruppe der 15-jährigen hat  Pascal mit hervorragenden 70 Punkten den  1. Platz  belegt.
Mit nur 2 Punkten Abstand hat Hannah den  2. Platz  errungen.
Die beiden Punktnächsten sind Frederik mit 53 Punkten (16 Jahre) und Michaela mit 50 Punkten (15 Jahre).

Russland geht schlafen! Um 6:00 Uhr müssen wir wieder aufstehen.

PS: Es kommen je nach Zeitmöglichkeit immer wieder Fotos dazu. 

24.10.2013
Do

Die heutige Physikprüfung sollten wir schnell vergessen. Die Aufgaben waren eigentlich gar nicht so schwierig, aber da fehlt uns einfach das Handwerkszeug.
Nach dem Mittagessen sind wir nach Korolev gefahren, um Mrs. Antonova zu treffen, die "Deputy Gouverner of Moscow Region", etwa vergleichbar mit dem stellvertretenden Regierungspräsidenten.
Da sie die ISO stark unterstützt, war es für uns selbstverständlich, die Organisatoren zu unterstützen, indem wir die Bedeutung dieses Events herausstreichen. Leider konnte Frau Antonova aus Termingründen dann doch nicht erscheinen, obwohl wir lange auf sie gewartet haben.
Folglich sind wir dann mit großer Verspätung in der Schule Nr. 12 angekommen, deren Schüler und Lehrer uns herzlich begrüßt haben. Die Schulleiterin sprach fließend Deutsch, und alle haben sich wahnsinnig bemüht, uns einen angenehmen Empfang zu geben. Die Tische bogen sich unter all den leckeren Sachen, die russischen Schüler hatten ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet und alles endete dann in einer Disco.
Während die Schüler an den Deutsch-Russischen Beziehungen arbeiteten, hatten die Erwachsenen ein eigenes Meeting, wo sich bei Tee und Mineralwasser und "Tausend" verschiedenen Speisen ein angeregtes Gespräch über die unterschiedlichen Schulsysteme ergab.
Keiner wollte gehen, und so waren wir wieder erst gegen 22:00 Uhr im Hotel-Restaurant zu einem späten Abendessen.
Staff-Meeting und Gruppen-Briefing rundeten den Tag ab.
Morgen werden wir ins Astronauten-Ausbildungscenter (Star-City = Sternenstädtchen) fahren. Dann haben wir am Nachmittag die Abschluss-Zeremonie mit Siegerehrung. Wir sind schon sehr gespannt, wer von uns denn schließlich ausgezeichnet wird.
Die Abschluss-Disco und das Kofferpacken beenden den Tag, denn am Samstag gegen 9:00 Uhr fahren wir weiter nach Kommunarka, um die Partnerschule zu besuchen. Wir werden schon sehnsüchtig erwartet.
(Und vielleicht gelingt es uns in den verbleibenden Tagen, etwas mehr als 4 bis 6 Stunden Schlaf zu bekommen. Eine Russlandfahrt ist eben kein Ponyhof.)
  

25.10.2013
Fr

Nach fast zweistündiger Fahrt haben wir heute Morgen Star-City erreicht.
Drei Bereiche haben wir dort besichtigt:
1. Das riesige Unterwasserbecken, in dem die Astronauten in ihren Origional-Raumanzügen unter Bedingungen, die der Schwerelosigkeit im Weltraum ähneln, an Originalmodulen der ISS Manöver und Montagearbeiten üben. Leider war heute kein Wasser im Becken, dafür konnten wir aber ein großes Modul der ISS bewundern, das am Boden aufgestellt war. Ein Film informierte uns genau, wie solch ein Tauchgang vor sich geht.
2. Die riesige Zentrifuge, die dazu dient, die Astronauten Weltraumbelastungen auszusetzen. Sie müssen dabei 3 bis 15 Minuten eine Kraft von 5 bis 6 G aushalten.
3. Die eigentliche Trainingshalle, in der ganz verschiedene Module der ISS aufgestellt sind, in denen die Astronauten alle möglichen Tätigkeiten üben können.
Bei einer Vorbereitungszeit von 5 bis 7 Jahren kann man sich leicht vorstellen, wie umfangreich das Wissen und die Fähigkeit der Astronauten sein müssen. Man sagte uns, dass sie Kenntnisse in etwa 15 verschiedenen Berufen haben müssen.

Jetzt nur schnell das Ergebnis der Siegerehrung:

Nach der Siegerehrung: Ein stolzes Team (in der Mitte Irina, unsere "Guter Geist", der uns ständig begleitet hat)

Nun steht es auch offiziell fest, dass wir drei Gewinner haben:

Die drei ausgezeichneten Sieger


Pascal:    1. Platz "Creative Writing" in seiner Altersgruppe
Hanna:    2. Platz "Creative Writing" in ihrer Altersgruppe
Atina:       3. Platz mit ihrer Präsentation in der Fachgruppe Biologie

Alle anderen Teammitglieder haben eine Anerkennung und einige Geschenke für ihre Leisungen erhalten-

Nach dem Abendessen folgte dann die Abschluss-Party.
Zunächst wurden dann einige Schüler besonders ausgezeichnet (das sollten die Betroffenen lieber selbst erzählen): Z.B. der höflichste Junge, das romatischste Paar, der beste Sänger, der fröhlichste Teilnehmer, etc. Die Mitarbeiter und die Delegationsleiter wurden ausgezeichnet.
Den Abschluss bildete dann die Abschluss-Disco. Um unsere Ohren zu schonen, wurden wir Erwachsene wieder zu einem Abschluss-Empfang gebeten mit vielen Reden, wie das in Russland so üblich ist.
Das die Nacht etwas unruhiger war, kann man sich sicher auch in Deutschland vorstellen.

26.10.2013
Sa

Heute nach extrem kurzer Nacht und einem frühen Frühstück sind wir gegen 9:00 Uhr aus Sergiev Possad Richtung Kommunarka aufgebrochen. Abschied nehmen ist nie leicht, so manches Taschentuch-Paket musste sein Leben lassen. Nach nur 10 Tage sind viele Freundschaften kreuz und quer durch die Nationen entstanden, was alleine schon ein großer Wert ist. Abseits aller Politik und Geschichte haben sich alle hervorragend verstanden, Jugendliche wie Erwachsene.

Gegen 12:30 Uhr wurden wir in Kommunarka herzlich ermpfangen . Alle Gastgeber standen schon bereit, um uns zu begrüßen. Nach kurzem Verteilen (wer zu wem) waren auch schon alle Kinder verschwunden.

Jetzt beginnt der entspannte Teil der Reise. Vielleicht auch ein bisschen mehr Schlaf. Jetzt wartet allerdings auch noch eine neue Herausforderung auf unsere Schüler: Sie müssen sich in einer für sie neuen Situation zurecht finden. Eine neue Familie, neue Jugendliche, neue Mentalitäten. Da heißt es anpassungsfähig zu sein und auch mal zurückzustecken.
Die Familien werden heute und morgen ihrem eigenen Programm folgen.

27.10.2013
So
Familienprogramm
28.10.2013
Mo
Am Montag treffen wir uns um 9:00 Uhr in der Schule (und das mitten in den Ferien). Dann wollen wir etwas vom russischen Schulsystem kennenlernen.
Danach werden die Jugendlichen befreit und können den letzten Nachmittag noch miteinander genießen und die (letzten???)  Rubel ausgeben.
Am Abend steht dann Kofferpacken auf dem Plan.

29.10.2013
Di
Die letzten Dinge einpacken - dann geht es zum Kulturhaus in Kommunarka, wo wir uns um 11:00 Uhr treffen.
Dort wartet schon ein Kleinbus auf uns. Die Plätze reichen, das Gepäck muss sich etwas dünn machen. Aber schließlich ist alles verpackt.
Wir fahren in einem letzten Stau zum Flughafen Moskau-Domodedovo.
Die Zeit in Russland ist vorbei. Viele Erlebnisse und Begegnungen begleiten uns zurück. Wir sind dankbar für zwei Wochen, die reich gefüllt waren mit starken Eindrücken und die jeden von uns auch ein wenig verändert haben. - Aber zum Glück gib's ja Email, WhatsApp, Facebook und Co, um die gefundenen Freundschaften zu halten.
Pünktlich um 16:00 Uhr landen wir in Düsseldorf. Da stehen sie alle wieder, Familie, Verwandte und Freunde, die uns schon vor zwei Wochen zum Flughafen gebracht haben, um uns wieder herzlich zu begrüßen. "Welcome home" steht auf den Luftballons, die wir zur Begrüßung erhalten.
Und so ganz nebenbei: Drei Stunden Zeitunterschied zu unseren Gunsten werden ein wenig helfen, das Schlafdefizit aufzuarbeiten.
Damit endet dieser Reisebericht für diesesmal.
Bis zum nächsten Mal in Russland.

-