Besuch in der Griechisch-Orthodoxen Kirche Düsseldorf
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„Warum haben wir nicht so tolle Kirchen?“ Während evangelische und katholische Christen auf Gemeindeebene sehr häufig gute und freundschaftliche Kontakte pflegen und es auch in unserer Schule ein friedliches Miteinander der beiden Konfessionen gibt, ist die orthodoxe Kirche uns eher fremd. Seit vielen Jahren fahren viele von uns regelmäßig an dem Kuppelbau an der A 46 nach Wuppertal vorbei. Aber kaum jemand weiß, dass diese Kirche die Heimat vieler griechisch-orthodoxer Christen aus Düsseldorf ist. Da wir uns im Rahmen des Religionsunterrichts mit Fragen der Kirchengeschichte und somit auch mit den unterschiedlichen Konfessionen beschäftigt hatten, lag es nahe, einmal einen Nachbarschaftsbesuch zu machen. Erzpriester loannis Psarakis erwartete uns vor der Eingangstür und führte uns in „sein“ Kirchengebäude, das 1989 geweiht wurde und dessen Bau auch durch großzügige finanzielle Unterstützung der Evangelischen und der Katholischen Kirche möglich wurde. Beeindruckend die Fülle der Ikonen und bildlichen Darstellungen; nicht ein einziges Fleckchen Wand oder Decke war ohne Bemalung geblieben. In jahreslanger Arbeit hatten vier griechischen Nonnen die Kirche ausgemalt. Es gab viel zu entdecken: Die Verklärung Jesu, seine Auferstehung, das Letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern – Pfarrer Psarakis stellte uns nicht nur die Besonderheiten des Orthodoxen Glaubens vor, sondern erklärte auch geduldig die vielen Bilder. So verstanden wir schnell, dass Ikonen nicht Dekoration sind, sondern lebendige Verkündigung darstellen. Sie wollen das Leben Jesu und der Apostel erzählen, aber den Betrachtern auch Glaubenswahrheiten bildlich nahe bringen, wobei die Person Jesu Christi immer im Zentrum steht. Das Glaube nicht etwas Abgehobenes ist, das mit der realen Welt nichts zu tun hat, wurde sehr schön deutlich, als Pfarrer Psarakis uns eine große Wandikone erklärte: Die Mutter Gottes mittten in Düsseldorf sitzend: neben ihr der Fernsehturm, Schloss Benrath, das Schauspielhaus, die (evang.) Johanneskirche und die (kath.) Lambertuskirche. „Wir leben in Düsseldorf, das ist unsere Heimat, und in dieser Stadt wollen wir auch unseren Glauben leben und ihn in die Stadt zu den Menschen tragen.“ Nach diesen Erläuterungen konnten unsere Schülerinnen und Schüler auf eigene Faust die Kirche „erobern“. Viele Fragen wurden gestellt und Pfarrer Psarakis und Frau Kirkopoulos, die den Besuch vermittelt und uns begleitet hat, konnten noch viele Details erklären. Am Ende unseres Besuchs gab Pfarrer Psarakis uns noch eine sehr bewegende Botschaft mit auf den Weg: „Das wichtigste ist Jesus Christus, er ist unser gemeinsamer Herr, zu dem wir alle gehören – als evangelische, als katholische und als orthodoxe Christen.“ |
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