Wer raucht, bleibt sitzen. |
"Wer raucht, bleibt sitzen" - dies ist grob gesagt das Ergebnis einer Studie, die an Schulen im Raum Heidelberg erhoben wurde. Eltern untersch?tzen demnach die Sucht-Probleme, die ihre Kinder plagen - auch wenn es sich sozusagen "nur" um einen regelm??igen Tabakkonsum handelt. Aber auch Schulen und das Gesundheitssystem haben sich, so das Ergebnis der Untersuchung, besser auf Sorgen und Bed?rfnisse von Jugendlichen einzustellen. Wer raucht, bleibt eher sitzen 16 Prozent der Neuntkl?sslerinnen und Neuntkl?ssler rauchen nach eigenen Angaben t?glich, bedenklich, dass 15 Prozent der Jungen und zehn Prozent der M?dchen nach eigenen Angaben bereits Umgang mit illegalen Drogen hatten. So lauten zwei Ergebnisse der Studie "Lebenssituationen und Verhalten von Jugendlichen". Der Untersuchung liegt eine Befragung von Sch?lerinnen und Sch?lern der neunten Klassenstufen allgemeinbildender Schulen in Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis zu Grunde. Besonders bemerkenswert ist ein weiteres, an diese Zahlen anschlie?endes Resultat: "H?ufiger Substanzgebrauch", schreiben die Autoren, "geht mit geringem Schulerfolg, vermehrten sozialen Auff?lligkeiten sowie psychischen Auff?lligkeiten und Problemen einher." Anders gewendet: Kinder und Jugendliche, die regelm??ig Alkohol trinken oder regelm??ig rauchen, bleiben im Vergleich mit Kindern und Jugendlichen, die keine Suchtmittel nehmen, drei- bis f?nfmal so h?ufig sitzen und m?ssen eine Klasse wiederholen. Eltern untersch?tzen Probleme Dass selbst legale Suchtmittel wie der Tabak schon zu ernsten Problemen bei Kindern und Jugendlichen f?hren k?nnen, wird von vielen Eltern nicht erkannt, so die Verfasser der Untersuchung weiter. Eltern neigen demnach gerade bei der Altersgruppe der 15-J?hrigen dazu, Sorgen und Probleme, S?chte und selbstsch?digendes Verhalten ihrer Kinder erheblich zu untersch?tzen. Ein wesentlicher Grund sei, dass Eltern h?ufig zu wenig ?ber die Gefahren w?ssten, denen Jugendliche sich an der Schwelle zum Erwachsenwerden durch den Konsum von Nikotin und anderen Drogen aussetzten. Die Heidelberger Wissenschaftler fordern deshalb, mehr Aufmerksamkeit auf diese Gruppe der Jugendlichen zu verwenden. Unter anderem m?sse der Austausch und die Zusammenarbeit von Schulen und Familien intensiviert werden. Zu selten spr?chen Familien und Schulen miteinander, als die wichtigsten Ansprechpartner f?r Rat suchende Jugendliche sei eine Abstimmung beider Seiten untereinander jedoch absolut notwendig. Gesundheitssystem muss sich auf jugendlichen S?chte einstellen Auch das Gesundheitssystem sei nicht zufrieden stellend auf die Probleme von Jugendlichen eingestellt. Die Gesundheitsf?rderung m?sse vor allem geschlechtsspezifischer ausgerichtet werden. Das sei besonders dringlich, denn die Zahlen der Studie lie?en eine starke Herausforderung f?r das Gesundheits- und Gesellschaftssystem erkennen. An den Befragungen von September 2004 bis Januar 2005 hatten 5.832 Jugendliche und 3.413 Eltern teilgenommen. Die Untersuchung wurde vom Gesundheitsamt Rhein-Neckar-Kreis und der Klinik f?r Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universit?tsklinikums Heidelberg initiiert und entstand in enger Zusammenarbeit mit der P?dagogischen Hochschule Heidelberg. Die komplette Untersuchung k?nnen Sie hier als pdf-Datei (760 KB) anschauen bzw. herunterladen. Quelle: WDR2 (24.03.2007) |