Team-Entwicklungs-Projekt Klasse 10b
(ein kurzer Projektbericht)
T oll E in A nderer M acht?s! |
oder: |
Von der F?higkeit, |
Teamf?higkeit kann man nicht verordnen oder gar erzwingen. Sie muss ? manchmal m?hevoll ? einge?bt und entwickelt werden.
Ausgehend von diesem Gedanken verbrachten in der ersten Schulwoche 23 Sch?lerinnen und Sch?ler der Klasse 10b mit 3 Begleitern und 3 Crew-Mitgliedern sechs Tage auf einem historischen Segelschiff im S?den der Niederlande, um an einem Team-Entwicklungs-Projekt teilzunehmen.
Schon das Einchecken war eine erste Gruppenerfahrung: Das komplette Gep?ck und alle Essensvorr?te mussten mit Hilfe einer Menschenkette auf die in zweiter Reihe liegende Marinus geschafft werden.
Nachdem der erste Schock ?ber die begrenzten Platzverh?ltnisse ?berwunden war (?Booh, sind die Zimmer klein!") und auch die Schlafpl?tze gekl?rt waren, haben Skipper Johan und Herr Faber die Bordregeln erkl?rt und die Arbeitsgruppen festgelegt. Wir hatten zwar ein Traumschiff, aber ohne Bedienung ? alle T?tigkeiten mussten selbst und in der Gruppe erledigt werden.
Dies wurde am n?chsten Morgen zum ersten Mal deutlich: Wenn f?r fast 30 Personen Fr?hst?ck vorbereitet werden muss, dann braucht man daf?r mehr als zwei H?nde. Und Kochen und Abwaschen geht einfacher und schneller, wenn man als Gruppe zupackt und die notwendigen Arbeiten gemeinsam erledigt.
Bevor es ans Segeln ging, waren ein paar Grundkenntnisse in ?Knotenbildung? n?tig. Johan zeigte geduldig die Handgriffe und dann waren die Jugendlichen gefragt, die neu erworbenen Kenntnisse untereinander weiterzugeben.
Auch das Hochziehen des tonnenschweren Hauptsegels war nur durch Teamwork zu bew?ltigen: Zwei Gruppen zu je f?nf Jugendlichen mussten gleichzeitig und im Takt an den entsprechenden Seilen ziehen, um das Segel ca. 20 Meter in die H?he zu ziehen, wobei nat?rlich auch die ?zarten? M?dchenh?nde nicht geschont wurden. Beeindruckend war es dann schon, wenn nach vollbrachter Arbeit die Marinus ohne Motor allein mit Windkraft Fahrt aufnahm.
Die Abende verbrachten wir dann immer in einem anderen Hafen. Nach Landgang und Abendessen ging es schlie?lich darum, kreative T?rme zu bauen, als Besatzung eines gestrandeten Raumschiffes die Basisstation auf dem Mond zu erreichen oder gemeinsam in der Gruppe ein schwieriges Puzzel zu l?sen.
So verbrachten wir gemeinsam eine Woche, die abseits aller Enge und aller Arbeit auch sehr viel Spa? gemacht hat. Wir lernten verschiedene Orte und St?dte kennen (Zierikzee, Veere, Middelburg) und konnten uns ?ber Sonnenschein und gen?gend Wind von der ersten bis zur letzten Minute freuen.
Die letzte Herausforderung am Freitag war, das Schiff von Bug bis Heck, von Steuerbord bis Backbord wieder in einen klinisch reinen Zustand zu versetzen. Hier war noch einmal in besonderer Weise Teamarbeit gefragt. Aber zu zweit ist selbst das Toilette-Schrubben nicht ganz so ?de. ? Johan ging dann zum Abschluss wie gewohnt mit Halogen-Lampe zum Kontrollgang, und wir waren schon etwas stolz, dass er nicht einen (!) Grund zur Reklamation hatte.
Es war eine Woche voller neuer Eindr?cke und Erfahrungen. Wir sind sicher nicht perfekt im Teamwork geworden, aber es konnte sich niemand der Einsicht verschlie?en, dass es ohne gemeinsames Anpacken nirgendwo im Leben geht ? erst recht nicht im bevorstehenden Arbeitsleben.
Detlef Faber
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